Metroid Dread – Samus returns again

Die Spieleserie Metroid hatte ihren ersten Ableger bereits 1986 auf dem Nintendo Entertainment System, zwölf weitere Titel führten die Reihe seitdem fort, doch besonders hoch waren die Verkaufszahlen nie. Als 2016 Jahre nach dem 2010 erschienenen Metroid Other M, welches bei Fans nicht gut ankam, nur ein Spin-Off erschien, weder mit Samus noch mit dem üblichen Spielprinzip, galt die Serie bereits als zurückgelassen. Der letzte 2D-Titel, Metroid Fusion aus dem Jahr 2002, hatte seinen Nachfolger mit dem Namen “Metroid Dread” bereits angeteasert, nach etwa 19 Jahren war die Hoffnung darauf aber nicht mehr sehr groß. Das änderte sich schlagartig, als auf der E3 im Juni 2021 Metroid Dread überraschend noch für den Oktober desselben Jahres angekündigt wurde.

Das Spiel ist am 8.10. erschienen, seitdem können die Spieler mit der Kopfgeldjägerin Samus Aran in ihrem Kampfanzug den Planeten ZDR erkunden. Eine anonym an die Föderation geleitete Videobotschaft hat gezeigt, dass sich auf diesem Planeten ein X-Parasit befinden soll. Die X sind eine Spezies, welche die DNS der von ihnen befallenen Lebewesen kopieren und imitieren kann, darum hatte Samus ihren Heimatplaneten in Metroid Fusion zerstört, ihr scheinbares Überleben sollte nun von den E.M.M.I.-Robotern erforscht werden. Nachdem der Kontakt zu diesen Kampf- und Forschungsrobotern abgebrochen ist, wurde Samus beauftragt, sich selbst der Aufgabe anzunehmen. Auf ZDR angekommen trifft sie jedoch auf gleich mehrere Bedrohungen, und muss neue Wege finden, um gegen diese anzukommen – ohne vorher von ihnen erwischt zu werden.
Der Planet ist nach dem üblichen Metroid-Prinzip in mehrere Bereiche aufgeteilt, die alle auf verschiedenen Wegen miteinander verbunden sind. Das Ziel ist es, immer den Weg zu finden, den man mit den aktuellen Fähigkeiten begehen kann, und mehr Fähigkeiten zu erlangen, um besser gegen die Feinde anzukommen und immer mehr Pfade freizulegen. Dabei sind die Monster des Planeten mit Samus’ wachsenden Fähigkeiten zu bezwingen, das Spiel bietet eine gute Mischung aus Kämpfen und erkunden. Durch das Voranschreiten findet man mehr über die Story heraus, nicht nur über die Geschehnisse auf ZDR, sondern auch über viele Hintergründe der Serie insgesamt.
Das Prinzip der 2D-Metroid-Reihe wird dabei wie üblich fortgeführt, die bemerkenswerteste neue Fähigkeit von Samus ist der Konter, den sie zum ersten Mal im Remake von Metroid 2 mit dem Namen Metroid: Samus Returns einsetzen konnte. Die größte Besonderheit sind die E.M.M.I.-Roboter, welche zu Feinden werden und Samus auf dem Planeten suchen und töten wollen. Jeder der sieben hat seine eigene Zone, in der Samus stets vor ihnen auf der Hut sein muss. Sie sind schnell, wendig und stark, ihnen auszuweichen wird von Mal zu Mal schwieriger. Wenn sie den Spieler erwischen, bekommt er zwei Chancen, den Angriff zu kontern und zu entkommen, sonst heißt es Game Over. Dies ist sehr schwierig und erfordert einiges an Übung für das richtige Timing. Auch ansonst ist das Spiel fair, keinesfalls jedoch einfach, dass ein paar Versuche benötigt werden ist normal.

Die Story des Spiels ist packend und das Gameplay eine gelungene Modernisierung des bewährten Konzepts, vor allem kann das Spiel mit seiner Atmosphäre und dem cleveren Aufbau der Welt glänzen. An einigen Stellen hat das Spiel Videosequenzen, welche coole Kampfszenen sehr gut dargestellt zeigen und so viel Immersion schaffen. Die E.M.M.I.-Roboter setzen das Element der dauerhaften Bedrohung, welche in Metroid Fusion von dem SA-X ausging, fort und bringen es auf eine neue Stufe, was zwar gelegentlich Nerven fordert, insgesamt aber zum Spielgefühl beiträgt und das Gesamtbild fördert. Gerade für Fans der Serie ist es die Fortsetzung, die sie sich jahrelang gewünscht haben aber auch für Neueinsteiger ist das Spiel geeignet.
Nachdem Metroid Nintendo in der Vergangenheit nie große Umsätze bringen konnte, ist es jetzt mehr als eindeutig, dass sie einiges an Mühe in die Wiederbelebung der Reihe setzen. Nicht nur an der Qualität von Metroid Dread ist dies zu erkennen, sondern auch an der gleichzeitigen Arbeit an Metroid Prime 4, worauf Anhänger der Serie lange warten mussten. Die Verschiebung des Spiels wegen dem Neustart der Produktion, um Qualität zu gewährleisten, ist zwar ein Wermutstropfen, aber auch ein Zeichen der Bedeutung, die dieses Spiel für die Firma hat. Auch das Erscheinungsdatum der Nintendo Switch OLED, einer verbesserten Version der beliebten Konsole, wurde auf denselben Tag wie der Release von Metroid Dread gelegt, damit möglichst viele Kunden das Spiel mit der Konsole kaufen.

Der Erfolg ist ein Herzensprojekt für Nintendo, unabhängig davon ob hohe Gewinne erwartet werden oder nicht. Metroid Dread ist ein gelungenes Spiel mit dem gewohnten Feinschliff und viel zu Erkunden, wer Spiele des inzwischen als Metroidvania bekannten Genres mag, wird auf jeden Fall viel Freude damit haben. Fest steht, wenn Metroid auf der Switch keinen Erfolg hat, wird es auch in Zukunft keinen mehr haben.

 

 

Bildquelle: https://www.youtube.com/watch?v=V_XnbTayTH4

Justin Löwe

Ich bin seit inzwischen neun Jahren als Jugendreporter unterwegs, stand schon mehrmals in der NOZ und möchte hier den Leuten mit möglichst hochwertigen Berichten die Interessen der jüngeren Generation näherbringen.

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