RUINER – Ein Cyberpunk-Geballere sonder Gleichen

Dass die meisten Spiele, die von Devolver Digital gepublished wurden, vor Schusswaffen nur so strotzen, sollte mittleweise bekannt sein, und RUINER ist keine Ausnahme. Das von Reikon Games entwickelte Spiel ist ein bockschwerer und enorm schneller Top-Down/Bullethell Shooter in einem Cyberpunk-Setting. Und obwohl das, zusammen mit den Screenshots auf der Steamseite des Spiels überzeugend wirkt, bin ich über das Spiel zwiegespalten. Das beschränkt sich nicht nur auf wenige Aspekte des Gameplay, sondern streckt sich über sämtliche Aspekte des Spiels:

Die Welt:

RUINER spielt in einer dystopischen, futuristischen Cyberpunkstadt, ähnlich wie in Filmen wie Ghost in the Shell und Blade Runner. Und obwohl dieses Setting schon relativ lange bekannt ist, lieferte es in den letzten Jahren selten Stoff für Videospiele.Und dabei zeigt RUINER, dass dieses Genre wirklich gut aussehen kann. Neonanzeigen, Cyborgs und heruntergekommene Gebäude bieten vor allem in dem Hub-Gebiet eine schöne Atmosphäre. Dieser Hub ist bis zum Bersten gefüllt mit interessanten Läden, Charakteren und Nebenaufgaben. Aber leider scheint es so, als sei das meiste Design eben in genau dieses Gebiet geflossen. Die restlichen Level wiederholen sich, wirkliche Abwechslung ist dort nicht zu finden. Dafür gibt es jedoch seitenweise Journal-Einträge, die die Hintergünde, Gebiete und Charaktere der Welt sehr detailliert beschreiben, dies ist allerdings komplett optional und nur für die, die umbeding mehr Hintergrundwissen haben wollen. Somit ist die Welt zwar gut ausgearbeitet, leider fließt davon nur wenig in das Gameplay der Level ein, wodurch diese kaum visuelle Abwechslung bieten.

Das Gameplay:

Das Gameplay ist typisch Twin-Stick-Shooter/Bullethell, weshalb es auch um einiges Besser mit einem Controller zu spielen ist. Das liegt außerdem daran, dass das Spiel durch die Dash-Fähigkeit des Protagonisten und der Gegner enorm schnell ist. Über die typischen Bullet-Hell-Elemente hinaus gibt es auch noch einen RPG-artigen Skill-Tree, durch den man Fähigkeiten wie ein Schild oder Gedankenkotrolle der Gegner freischalten und nach Belieben wechseln kann. Eben dieses Wechseln ermöglicht es einem, fließend seine Taktik zu ändern, falls die Alte fehlschlägt. Alles in allem fühlt sich das Gameplay sehr solide und flüssig an, jedoch sorgt das enorme Tempo auch für eine sehr hohe Schwierigkeit.

Die Story:

Die Story ist definitiv nicht der Haubtaspekt von RUINER und das zeigt sich leider auch. Sie wirkt oft eher kryptisch und teilweise erzwungen. Darüber hinaus hat man, trotz des ausfühlichem Journals das Gefühl, dass einem wichtige Hintergründe der Story fehlen. Das ist schade, da vor allem die Charaktere und die Welt eigentlich so viel mehr Potential für eine gute, mitreissende Story haben.

Das Design:

Um ehrlich zu sein war das Design des Spiels der erste Kaufgrund für mich. Sämtliche Aspekte, aber vor allem das Charakterdesign können überzeugen. Und da sämtliche Dialoge mit zeichnerischen Darstellungen der beteilligten Akteure untermalt sind, sticht das Charakterdesign besonders hervor. Nicht sonderlich überzeugen können jedoch die animierten Zwischensequenzen, die einfach weder in den den Spielfluss, noch in das restliche Design passen. Besser wäre es gewesen, wenn man sich, wie bei den Charakterdarstellungen auf einen Comic/Anime-artigen Grafikstil reduziert hätte.

Fazit:

Was RUINER angeht, bin ich stark zwiegespalten. Einerseits bin ich ein riesiger Fan des Cyberpunk-Genres, Weshalb mich vor allem die Charaktere und die Welt beindruckt haben. Auch das, zum Teil sehr hektische Gameplay war sehr unterhaltsam, und fühlte sich nie unfair an. Aber genau da fängt auch meine Kritik an: Die Welt, das Gameplay und das Design überzeugen, aber nach nur fünf Stunden hatte ich das Spiel bereits durch. Und das Ende fühlte sich auf verschiedene Weisen bitter-süß an. Erstens gab es meiner Meinung nach keine zufriedenstellende Auflösung der Story, zweitens gab mir die kurze Spielzeit das Gefühl, als sei mit dem Spiel unglaublich viel Potential verschenkt worden. Außerdem gibt es auch keinen Grund, dass Spiel ein zweiten Mal zu spielen; Features wie ein New Game+ oder ein Online-Co-Op-Modus sind nicht vorhanden. Man hätte einfach so viel mehr daraus machen können.

Somit kann ich nur raten, darauf zu warten, dass es das Spiel in einem Steam-Spiel günstiger gibt; Obwohl das Gameplay überzeugt, fühlt es sich eher wie eine längere Tech-Demo oder ein erstes Kapitel einer längeren Geschichte an.

RUINER auf Steam: http://store.steampowered.com/app/464060/RUINER/
Die offizielle Website von RUINER: http://ruinergame.com

Bildquelle Coverbild: Reikon Games, http://ruinergame.com/presskit/

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