Fridays For Future – Schülerdemonstrationen in ganz Deutschland
Wie Politiker in aller Welt mit den Problemen des Klimawandels umgehen, ist schon lange umstritten, und die Folgen spüren wir schon jetzt in Form von Dürren, Schnee- und Wirbelstürmen. “Fridays For Future” ist eine Bewegung von Schülern und Studenten, die hoffen, den Kurs der Klimapolitik endlich umleiten zu können. Dies tun sie in der Hoffnung, nicht in ihrer Zukunft unter den Fehlern derer, die es nicht mehr kümmert, leiden zu müssen. Dies soll durch die Organisation von Demonstrationen erreicht werden, für die an Freitagen Schulstreiks stattfinden.
Der Ursprung des Modells kommt von der damals 15-jährigen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg, die am 20. August 2018 erstmals ihre Schule bestreikt, und vor dem Reichstagsgebäude in Stockholm demonstriert hat. In verschiedensten Städten weltweit haben sich als Folge auf die mediale Aufmerksamkeit Gruppen gebildet, die es ihr gleichtun, in Deutschland erstmals im September desselben Jahres in Berlin. Hier gewinnt die Bewegung immer mehr an Popularität, sodass sie mittlerweile ihre eigene Website hat und wöchentlich in bis zu 55 Städten gestreikt wird.
Einige Leute kritisieren, dass Schüler für die Demonstrationen nicht am Unterricht teilnehmen, da Schulpflicht nicht für diese Zwecke ignoriert werden dürfe. In Bayern wird von einigen Schulen nun mit Verweisen gedroht, damit die Schüler nicht streiken. Darauf antworten die Mitglieder der Gruppierung mit Rechtfertigungen durch die vom Bundesland abhängigen Schulgesetze, in Niedersachsen zum Beispiel mit Artikel 2:
“Die SchülerInnen sollen u.a. fähig werden, die Grundrechte für sich und jeden anderen wirksam werden zu lassen, die sich daraus ergebende staatsbürgerliche Verantwortung zu verstehen und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft beizutragen, ökologische Zusammenhänge zu erfassen und für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen. Die Schule soll SchülerInnen hierfür auch den erforderlichen Erfahrungsraum und die erforderliche Gestaltungsfreiheit bieten.” (§2 Abs. 2 NschG)
Einige Schulen stellen ihre Schüler auch für die Demonstrationen vom Unterricht frei, und wenn möglich versuchen die Mitglieder der Bewegung, sie direkt zu Schulveranstaltungen zu machen. Ihr Hauptargument dabei ist, dass es sich nicht lohnt, für eine Zukunft zu lernen, die ohne eine Veränderung der Klimapolitik nicht mehr existieren wird.
Fridays For Future nutzt zur Kommunikation und Planung vor allem soziale Medien wie Twitter, Instagram und vor allem WhatsApp-Gruppen. Jeder kann jederzeit einsteigen und die vielseitigen Projekte zur Rettung des Klimas unterstützen. Es sind immer Schüler oder Studenten selbst, welche die Vorbereitung übernehmen, wobei die BUNDjugend eine unterstützende Rolle einnimmt und vor allem die Informationen verbreitet. Wichtig ist den Mitgliedern auch, selbst Taten folgen zu lassen, so sind die Fahrten zu den Veranstaltungen klimaneutral und ihre Flyer und Plakate aus Umweltpapier hergestellt.
Einzelne Demonstrationen in kleineren Städten sind unter anderem wegen der Angst von Schülern vor Konsequenzen durch ihre Schulverwaltungen noch nicht so gut besucht wie erhofft, aber die Bewegung wächst konstant. Am 18.1.2019 waren es in ganz Deutschland insgesamt schon über 30000 Teilnehmer, die für Klimaschutz protestierten. In Zukunft erhoffen sie sich, von mehr Politikern ernstgenommen werden zu können, um tatsächlich Einfluss auf den politischen Kurs zu nehmen. Sicher ist, dass mehr und mehr Schüler eine Möglichkeit bekommen werden, ihre Stimme gegen das riskante Spiel der Machthaber mit ihrer Zukunft zu erheben.