Interview mit “Fenster auf Kipp”

Für alle, die euch noch nicht kennen: Fallen euch drei Wörter ein, die erklären wer/wie ihr seid?

Fenster-auf-Kipp. Nein Spaß… experimentierfreudig, erfrischend und dynamisch.

Seit wann gibt es euch und warum?

Seit Ende 2009. Marek, Simon und Stocki saßen im jetzigen Proberaum und dachten darüber nach, eine Band zu gründen und schon ging es los.

Wer ist wie lange schon dabei?

Simon, Marek und Socki waren als erstes da. Kurz darauf kam Marian dazu. Später kam dann Katja als neue Sängerin in die Band.

Wie ist die Rollenverteilung in eurer Band?

Simon ist unser ernannter ” Präsi,” der somit immer richtig liegt. Auch die anderen Bandmitglieder haben Jobs, wie zum Beispiel Kassenwart.

“Fenster auf Kipp” das klingt ja erst mal ziemlich banal. Jeden Tag macht man irgendwo immer das ein oder andere Fenster auf Kipp. Eine alltägliche Situation. Ein Bandname mit dem sich jeder identifizieren kann. Liegt darin auch das Konzept eures Bandnamens? Habt ihr den extra so ausgewählt, oder war das reiner Zufall, und der Name ist euch quasi durch das offene Proberaumfenster einfach so zugeflogen?

Ja, der Name ist etwas verrückt, aber ebenso gut bleibt er den Leuten in Erinnerung! Viele Leute finden es witzig und behalten den Namen. Unser Bassist Marek kam ursprünglich auf die Idee. Als er mit den 2 anderen Mitgliedern die Band gründete, musste natürlich ein Name her… Er schaute auf das kleine, kaputte Fenster im Proberaum und sagte “Fenster auf Kipp”! Die anderen fanden das witzig und schon hatte die Band einen Namen.

Was zeichnet eure Musik aus?

Deutsche Texte, groovige abwechslungsreiche Sounds und unser Spaß, neues auszuprobieren.

Warum habt ihr euch für deutschsprachige Musik entschieden?

Deutsche Musik wird immer beliebter und ist immer häufiger anzutreffen. Für eine deutsche Band ist es allerdings auch einfacher, deutsche Texte zu schreiben, da wir uns so leichter ausdrücken können. Unsere Möglichkeiten sind als deutsche Band so besser. Das Textniveau ist einfach höher.

Schreibt ihr eure Songs selber?

Ja jeden. Live spielen wir auch gerne mal ein zwei Cover aber ansonsten schreiben wir selber.

Ist jemand bestimmtes dafür verantwortlich oder macht ihr das in Gemeinschaftsproduktion?

Oftmals hat ein Mitglied zu Hause eine Idee für einen Text, oder die Gitarristen einen Einfall für ein neues Riff. Bei der Probe arbeiten wir dann mit allen zusammen und jeder bringt Ideen mit ein.

Und wenn ihr mal ein Kreativ-Tief habt ?! Hilft dann Alkohol beim Texten?

Ja, ein Bier hat bis jetzt bei jedem Text geholfen.

Welche Songs oder Zeilen sind mit dem höchsten Alkoholgehalt im Blut entstanden?

Alte unveröffentlichte Songs wie z.B. “die Revolution der Jogginghose” wären ohne einen langen Bandabend wohl nie entstanden. Das Riff des Songs findet momentan aber wieder einen neuen Platz. Auf dem neuen Album soll die Musik auftauchen aber nicht der Text.

Was inspiriert euch ansonsten so für neue Songtexte?

Viele Situationen aus dem Alltag, mit denen sich junge Leute identifizieren können.

Wie ist der Song “Ecke tot” zu interpretieren? Soll er wachsam machen nach dem Motto : “jede Ecke könnte deine letzte sein”? Oderwollt ihr auf mangelnde Zivilcourage hinweisen : Wenn jemand angegriffen wird, dass dann nur alle gucken aber keiner hilft, oder soll man sich selber hinterfragen, was man in so einer Situation tun würde? ( Aber was würdest du tun, wenn du merkst, es geht nicht gut? Würdest du schreien?)

Das mit der Zivilcourage trifft es ganz gut…man sollte sich nicht unterkriegen lassen und rausgehen und natürlich helfen.

Wollt ihr durch eurem Song “Badezimmer” auf übertriebenen Schönheitswahn unter Frauen aufmerksam machen?

Ehrlich gesagt, ja. Eine kleine Parodie aus dem Alltag.

Euer erstes Album ” Zwischen Herz und Kopf” habt ihr in einem Studio in Gronau aufgenommen. Was habt ihr darüber zu erzählen?

Es war eine super Erfahrung 4 Tage ausgeschlossen von der Außenwelt im Studio zu Leben und das zu tun, was einem Spaß macht. allerdings war es auch sehr anstrengend, da zwischen deinen Parts erst Pausen kommen und du dann sofort wieder 100% geben musst und willst. Ein Aufnahmetag kann bis zur Zufriedenheit dann schon mal bis in die Nacht gehen.

Wo kann man euch live sehen/ hören?

Momentan basteln wir an neuen Songs, Termine kommen ab Frühling wieder.

Ihr habt auch schon Konzerte im Ausland (Frankreich) gespielt. Wie kam es dazu?

Es gab einen Bandaustausch aus Bad Essen, der uns und unseren Freunden von” static.noise” ermöglicht hat, als deutsche Bands an den Start zu gehen. Das war eine großartige Erfahrung.

Wie seid ihr bei den Franzosen musikmäßig angekommen? Ich meine die verstehen ja wahrscheinlich die texte nicht.

Sehr gut! Die Sprache war nicht unbedingt entscheidend. Man selbst versteht ja nun auch nicht jeden Text auf anhieb.

Seid ihr aufgeregt vor euren Auftritten? Gibt es so etwas wie Lampenfieber oder sind Auftritte für euch schon Routine?

Natürlich ist man eingespielt und weiß, nach vielen Proben, wie es laufen soll. Dennoch passieren immer Dinge, die Improvisation erfordern. Wir sind zwar nicht unglaublich nervös aber ein wenig Nervosität muss im Spiel sein, um sein Bestes geben zu können. Das gehört  dazu und so wird es auch nie langweilig und bleibt immer spannend.

Auf welchen Festivals würdet ihr gerne mal auftreten?

Wir haben an jedem Konzert Spaß! Manchmal hat man auf einem Geburtstag mehr Spaß als auf einem deutlich größeren Gig. Das kommt ganz auf die Stimmung der Zuschauer an. Wenn der Laden bebt, pusht es einen selbst.

Orientiert ihr euch auch an anderen Bands aus dem Genre? Oder habt ihr  sonstige musikalische Vorbilder?

Klar, solche Bands haben sicherlich Einfluss auf unsere Ideen. Jedoch probieren wir sie nicht nachzuahmen. Ab und zu covern wir auch Stücke unserer Lieblingsbands. Zum Beispiel von ACDC  den toten Hosen oder Greenday.

Ihr seid ihr. Wie ist das so?

Puh…gute Frage. Da haben wir noch nicht drüber nachgedacht. Wir haben jedenfalls ne Menge Spaß zusammen, auch neben der Musik.

Wenn ihr ein Getränk wärt, welche wäre das und warum?

Da werden wir uns nicht einig. 😉 Unser Drummer wäre wohl Jever oder Astra. Der Rest Veltins. Da gibt es immer Diskussionen. Deshalb gibt es bei uns im Proberaum auch immer drei verschiedene Sorten.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen eurer Band/ eurer Musik und dem Bier?

Beides steht für Ideen und eine lockere Atmosphäre. Es entsteht eine nicht offizielle Stimmung, sondern eine wo man Spaß hat und son bisschen freier ist. Man löst sich vom Alltag.

Was war der schönste Moment in eurer bisherigen Bandkarriere?

Es gab viele schöne Momente, wie zum Beispiel der Studiobesuch, den Auftritt auf der Maiwoche letztes Jahr oder Gewinn eines Bandwettbewerbs, des Hunteburger Bandcontests.

Gab es auch peinliche Augenblicke?

Ja, einmal haben wir ein Stück zusammen in 3 verschiedenen Tonarten gespielt…da war die Absprache etwas schlecht. Solche Dinge passieren. Auch wenn mal eine Saite reißt und genau an diesem Tag die Ersatzgitarre nicht da ist und bei einer anderen band geliehen werden muss…dann heißt es improvisieren und sich nichts anmerken lassen. 🙂

Wie würdet ihr den typischen Durchschnittsfan von ” Fenster auf Kipp” beschreiben?

Es gibt keinen wirklichen Durchschnittsfan. Unsere Hörer sind manchmal jünger als wir, andere Anfang 50. Das kommt ganz auf den Musikgeschmack des Einzelnen an.

Es gibt so viele Bands. Was macht euch so einzigartig und besonders hörenswert?

Jede band hat einen bestimmten und jedes Lied passt zu bestimmten Gefühlen. Wer eine junge, deutsche Rockband sucht, ist bei ” Fenster auf Kipp ” also richtig! Wir sind nicht nur eine einschienige, sondern breit gefächerte Band.

Was sind eure Pläne für die nächste Zeit?

Viele schöne Gigs spielen, eine weitere CD aufnehmen, uns immer weiter steigern und natürlich eine Menge Spaß haben.

Im Moment seid ihr schwanger mit einem neuen Album. Wir es ein Junge oder ein Mädchen?

Es ist abwechslungsreich und für jeden ist etwas dabei. Uns war wichtig, kein eintöniges Album zu produzieren und so haben wir verschiedene Stile vereint. Es ist ein Junge geworden. 🙂

Das war´s. Wollt ihr ansonsten noch irgendetwas wichtiges loswerden?

Wir denken, das war schon mal ein guter Einblick! Wer mehr über uns erfahren möchte oder eine CD bestellen will, kann das natürlich auf Facebook tun. Und denkt dran: haltet das Fenster auf Kipp.;-)

http://www.facebook.com/pages/Fenster-auf-Kipp/130670663616221?fref=ts